Pflegekräfte wissen ihre Kinder in guten Händen
Randzeitenbetreuung ermöglicht Eltern das Arbeiten im Schichtdienst
Das Mütterzentrum Dortmund, die LWL-Klinik Dortmund und die St.-Johannes Gesellschaft GmbH haben das von der EU geförderte Projekt "Randzeitenbetreuung - Ergänzende Kinderbetreuung im elterlichen Haushalt" in Dortmund etabliert. Seit dem 1. Oktober 2021 können Mitarbeitende aus den Pflegeberufen eine Kinderbetreuung bekommen, wenn Kitas, Horte und Schulkinderbetreuung noch oder schon geschlossen sind.
Melanie Schulz ist Pflegefachkraft im Dortmunder Pflegezentrum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Sie arbeitet im Schichtdienst. Immer, wenn sie Frühschicht hatte, musste sie früher die Betreuung ihrer Tochter Sherene organisieren, was sehr aufwendig war. Jetzt kommen im wöchentlichen Wechsel zwei Betreuerinnen in ihren Haushalt, die die Sechsjährige morgens verlässlich versorgen und zur Schule bringen. "Die Randzeitenbetreuung ist eine tolle Sache", sagt Melanie Schulz. "Ich kann beruhigt zur Arbeit fahren und Sherene mag sowohl Gabi als auch Sabine sehr gerne und freut sich auf
Die Randzeitenbetreuung trägt den Titel "Eulen und Lerchen". Die Lerchen sind die "Frühaufsteher". Die Eulen begleiten die Kinder beim Ausklang des Tages und bringen sie ins Bett, wenn Mutter oder Vater Spätschicht haben. Für jede Familie wird ein Betreuungs-Tandem aus zwei Personen gebildet, um verschiedene Zeitfenster der Versorgung gut abdecken zu können und um Urlaube und Krankheitsfälle aufzufangen. So soll sichergestellt werden, dass jedes Kind zwei feste Bezugspersonen hat.
Die Randzeitenbetreuung ist ein hoch flexibler Baustein in der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Oft geht es dabei nur um die Überbrückung von ein bis zwei Stunden vor oder nach der Schule, damit die Eltern ihre Berufstätigkeit ausüben können.