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Stevie und Dr. Pauge

Erste Hilfe bei psychischen Erkrankungen

MHFA-Kurs für alle Interessierten.

Was tun, wenn ein guter Freund täglich zum Schnaps greift? Was kann ich machen, wenn ich das Gefühl habe, dass ein Angehöriger gerade mit Depressionen zu kämpfen hat? Um Antworten auf diese Fragen zu geben, bot die LWL-Klinik Dortmund nun einen sogenannten MHFA-Kurs an. Die Abkürzung steht für Mental Health First Aid, was mit Erste Hilfe für psychische Gesundheit übersetzt werden kann.

15 Teilnehmerinnen – es waren zufällig alles Frauen – wurden von Assistenzarzt Aleksandar Stevic und Dr. Matthias Pauge, Koordinator in der Pflegeentwicklung, im Sport- und Begegnungszentrum der LWL-Klinik Dortmund angeleitet. In dem Kurs ging es zum einen darum, die Themenfelder Depression, Psychose, Angststörung und Sucht genauer zu verstehen, und zum anderen darum, Handlungsempfehlungen zuerarbeiten.

Krisen rechtzeitig erkennen

Unter den Kursteilnehmerinnen befand sich Miriam Markwart. Die 54-Jährige ist schon seit 20 JahrenLehrerin. “Ich möchte hier Impulse für das Erkennen und den Umgang mit psychischen Krisen bekommen”, sagte sie. Sie erhoffe sich dadurch, besser für Ihre Schüler sorgen zu können.

Stefanie Peuckmann saß ebenso unter den Teilnehmerinnen und hörte gespannt zu. Sie hatte vor einiger Zeiteine Selbsthilfegruppe für “Eltern junger Erwachsener mit Depression/bipolarer Störung” gegründet. Auchihr gehe es darum, Krisen rechtzeitig zu erkennen. Aber auch die richtige Kommunikation sei für die 57-Jährige ein wichtiges Thema.

Keine Diagnose stellen oder Therapie durchführen

Doch hier gibt es auch Grenzen, denn die Teilnehmenden können natürlich nicht durch einen eintägigen Kursbefähigt werden, Diagnosen zu stellen oder eine Therapie durchzuführen. Vielmehr, so machten esAleksandar Stevic und Dr. Matthias Pauge am Anfang deutlich, gehe es darum, medizinisch fundiertenInformationen zu erhalten, psychische Krisen allgemein zu erkennen und über sinnvolle Verhaltensweisenund Hilfsangebote informiert zu werden. Die Teilnehmerinnen übten anhand von Fallbeispielen und diskutierten angeregt über mögliche Reaktionen und Hilfestellungen. 

Eine Hilfestellung, die die Experten den Teilnehmenden mit auf den Weg gaben, war etwa das ROGER-Prinzip. Die einzelnen Buchstaben in ROGER sind die Anfangsbuchstaben für hilfreiche Handlungschritte: reagieren: begegnen, bewerten, beistehen; offen und unvoreingenommen zuhören und kommunizieren; gibUnterstützung und Information; ermutige zu professioneller Hilfe; reaktiviere Ressourcen.